Inhaltsverzeichnis
Kreuzfahrt CO2 Ausstoß pro Person - Berechne jetzt deinen Fußabdruck mit unserem CO2 Rechner
Kreuzfahrten erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit und die Branche wächst rasant. Doch mit dem zunehmenden Bewusstsein für den Klimawandel rückt auch der ökologische Fußabdruck einer Kreuzfahrt bei Reisenden in den Fokus. Kreuzfahrtschiffe gelten als eine besonders klimaschädlich Form des Reises und sind daher seit langem harscher Kritik ausgesetzt. Doch wie groß ist dieser wirklich? Unser neuer Kreuzfahrt CO₂ Rechner soll dabei helfen, diese Frage zu beantworten.
Die CO2-Bilanz von Kreuzfahrten - unser CO₂ Rechner erklärt
Unser Kreuzfahrt CO2 Rechner baut auf einem breiten Fundament an wissenschafrtlichen Studien auf und ist angelehnt an die Methodik entwickelt von myclimate.org zur Berechnung der pro Kopf CO2-Emissionen von Kreuzfahrten. Faktoren wie die Größe und Passagierkapazität des Kreuzfahrtschiffes, die Reisedauer, der Kabinentyp (von Standard bis Penthouse) und die Anzahl der Personen pro Kabine (Belegungsgrad) werden dabei berücksichtigt. Die individuellen Angaben werden dann genutzt um mit Hilfe von allgemeinen Daten aufbauend auf der ecoinvent 3.6 Datenbank die pro Kopf Emission zu berechnen. Diese Datenbank ist die weltweit führende Sammlung an Informationen zu Emissionswerten und wird kuratiert von der renommierten Universität ETH Zürich.
Wichtig ist zu beachten, dass das Ergebnis unseres Rechners den pro Kopf Ausstoß an Emissionen in CO₂ wiedergibt. Jedoch werden andere Schadstoffe wie Methan, Stickstoffoxide und Schwefeloxide, die beim Betrieb eines Kreuzfahrtschiffes entstehen, ebenfalls in diesen Wert anteilig mit einberechnet. Dadurch erreichen wir eine höhere Vergleichbarkeit der Werte und sorgen für ein einfacheres Verständnis beim Nutzer. Des Weiteren werden nicht nur die Schadstoffe durch den Antrieb der Schiffe, sondern auch der Betrieb sowohl im Hafen als auch auf See in die Berechnung mit einbezogen.
Größe des Schiffs ist Hauptfaktor für den pro Kopf Ausstoß
Das folgende Fallbeispiel zeigt, inwieweit sich die einzelnen Faktoren wie Reisedauer, Kabinentyp und Belegungsgrad und vor allem die Größe des Schiffs auf den pro Kopf CO2 Ausstoß auswirken:
Das Ehepaar Müller möchte endlich wieder auf Kreuzfahrt gehen. Sie schauen nach Angeboten für zwei Personen in einer Standard Kabine auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen. Zwei Angebote fallen ihnen besonders aufs Auge. Eines auf der Viking Sky, einem kleinerem Kreuzfahrtschiff mit Platz für etwa 900 Passagieren und ein anderes auf der neuen AIDAnova, welche mit bis zu 5.252 Gästen eines der größten Kreuzfahrtschiffe ist. Die Müllers wollen dieses mal ihre Entschiedung auch abhängig von der Nachhaltigkeit der Reise treffen. Mit unserem CO2 Rechner ermittlen sie einen pro Kopf Ausstoß an CO2 von 3,11 Tonnen für die mögliche Reise mit der Viking Sky. Geben sie jedoch die gleichen Daten erneut in den Rechner ein, ändern jedoch die Schiffsgröße auf ">5000 Passagiere" für die AIDAnova, so kommen sie nur auf einen CO2 Ausstoß von 1,24 Tonnen pro Person. Das größere Kreuzfahrtschiff ist somit zumindest auf den einzelnen Gast bezogen schonender für das Klima als das kleinere Schiff mit Platz für weniger Passagieren.
Der Hauptgrund für den geringeren pro-Kopf Ausstoß von größeren Kreuzfahrtschiffen liegt in deren höherer Platzeffizienz. Die Größe eines Kreuzfahrtschiffes und dessen Verbrauch gerade beim Treibstoff steigt nicht proportional zur Passagierkapazität. Obwohl größere Schiffe absolut gesehen mehr CO2 Ausstoßen als kleinere, weisen sie daher meistens einen geringeren Ausstoß pro Gast auf. Größere Abweichungen von dieser Regel können natürlich je nach Schiff auftreten.
Schiffspezifische Faktoren und Technologien
Für eine höhere Vergleichbarkeit der Berechnung wurden einige Vereinfachungen getroffen. So wird der Verbrauch des Antriebs als Durschnitt über die verschiedenen Antriebstechnologien der Schiffe berechnet. Jedoch können diese sich in direkten Vergleich stark unterscheiden. So fahren heutzutage noch immer einige ältere Kreuzfahrtschiffe mit angetrieben mit Schweröl über die Weltmeere. Alleine der Umstieg auf Diesel spart bereits bis zu 15% an Emissionen. Neuere Schiffe wie zB die AIDAnova oder die AIDAcosma setzen zunehmend auf LNG (Liquefied Natural Gas), das den CO2 Ausstoß um bis zu 30% reduzieren kann. Reedereien mit Fokus auf kleinere Schiffe wie zum Beispiel Hurtigruten haben sogar bereits Konzeptschiffe wie die "Sea Zero" vorgestellt, welches 20230 mit einem reinen Elektroantrieb durch Sonnen- und Windenergie auf See stechen soll.
Vergleich verschiedener Treibstoffe
Treibstoff | CO2-Reduktion im Vergleich zu Schweröl | Weitere Vorteile |
---|---|---|
Schweröl | 0% (Referenz) | Kostengünstig, hohe Energiedichte |
Marine Diesel | 5-15% | Geringere Schwefelemissionen |
LNG | 20-30% | Deutlich reduzierte Schwefel- und Stickoxidemissionen |
Biodiesel | 50-80% | Erneuerbar, aber Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion |
Wasserstoff | Bis zu 100% | Keine direkten CO2-Emissionen, aber Herausforderungen bei Produktion und Lagerung |
Sonnen- und Windenergie | Bis zu 100% | Erneuerbar, emissionsfrei im Betrieb, aber begrenzte Kapazität und Wetterabhängig |
Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks
Die Kreuzfahrtbranche ist sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Klima bewusst und investiert stark in umweltfreundliche Technologien und Konzepte. Dazu zählen neben neuen und deutlich effizienteren Antriebssystemen unter anderem auch:
-
Landstromversorgung: In Häfen können Schiffe mittlerweile häufigan das lokale Stromnetz angeschlossen werden, um Emissionen während der Liegezeit zu reduzieren. Der Hafen von Hamburg hat seit 2016 eine Landstromanlage in Betrieb, die den CO2-Ausstoß um bis zu 2.000 Tonnen pro Jahr reduzieren kann.
-
Routenoptimierung: Effizientere Routenplanung und angepasste Geschwindigkeiten können den Treibstoffverbrauch senken. Die Reederei MSC Cruises nutzt bereits künstliche Intelligenz zur Optimierung ihrer Routen und konnte dadurch den Treibstoffverbrauch um weitere 5% senken.
-
Abfallmanagement: Verbesserte Systeme zur Abfallvermeidung und -entsorgung. Royal Caribbean hat ein Programm namens "Save the Waves" eingeführt, das darauf abzielt, Abfall an Board zu reduzieren und direkt zu recyceln.
-
CO2-Kompensation: Einige Reedereien bieten Passagieren die Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck durch Investitionen in Klimaschutzprojekte auszugleichen. TUI Cruises (u.a. Mein Schiff) bietet beispielsweise die Option, den CO2-Fußabdruck der Reise gegen einen Aufpreis zu kompensieren.
-
Methanol-Antrieb: Tui Cruises "Mein Schiff 7" lief 2024 auf See und ist das erste Kreuzfahrtschiff mit einem Methanol-Antrieb. Bis dieser aber auch verwendet wird, kann es noch einige Zeit dauern. Eine efiziente und günstige bereitstellung von Methanol kann nämlich noch nicht überall gewährleistet werden.
Die Zukunft der Kreuzfahrt - Es wird nachhaltiger, aber Klimaneutralität ist noch ein weiter Weg
Die Kreuzfahrtindustrie setzt immer mehr auf klimaschonende Technologien und die Strategien zur Vermeidung von CO2 werden immer hollistischer. Gerade bei Neubauten und der Verbesserung bestehender Schiffe wird immer mehr auf Klimaneutralität abgestellt. Für führende Reedereien, deren Kozepte auf große Flotten und riesige Schiffe bauen, ist die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Kreuzfahrt eine große aber notwendige Herausforderung. AIDA hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutrale Kreuzfahrten anzubieten. Ob dies ein realistischer Zeitrahmen ist, bleibt abzuwarten. Oft ist gerade die Umrüstung älterer Schiffe hin zu nachhaltigen Antrieben und Technologien oft sehr kostspielig und loht sich für die Reedereien nicht. Dagegen stehen Neubauten, welche über ein breites Spektrum an Technologien verfügen, welche die Emissionen deutlich reduzieren und damit einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität darstellen.
Härtere Regulierung könnte helfen
Auch die EU hat mittlerweile erste Regulierungen erlassen, die die CO2-Emissionen von Kreuzfahrtschiffen einschränken sollen. So wurde im Jahre eine Einigung zwischen Europäischem Rat und Parlament erzielt, die Verordnung "FuelEU Maritime" zu erlassen. Diese sieht vor, Treibhausgasemissionen von Schiffen bis 2025 um zwei Prozent, bis 2035 um 14,5 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken. Die Regelungen gelten für Schiffe mit einer Bruttoraumzahl von über 5.000, die 90 Prozent der CO₂-Emissionen verursachen, und betreffen die Energie, die in oder zwischen EU-Häfen sowie teils auf Reisen außerhalb der EU verbraucht wird.
Reisende können durchaus Einfluss nehmen
Reedereien und Politik arbeiten bereits an einer nachhaltigen Kreuzfahrtindustrie. Den größten Einfluss haben aber immer noch die Reisenden selbst. Eine verstärkte Nachfrage nach umweltfreundlichen Kreuzfahrtangeboten kann die Entwicklung hin zu klimaneutraler Kreuzfahrt noch weiter beschleunigen. Unser C02 Rechner ist hier ein erster Schritt, für jeden einzelnen Reisenden Transparenz in den tatsächlichen CO2 Fußabdruck der geplanten Reise zu bringen. Dieser liefert auch eine Grundlage, um die eigenen Emissionen durch eine Unterstützung von projekten zur Bekämpfiung des Klimawandels auszugleichen. Im Fall von Familie Müller würde bereits eine Spende von 78€ den pro Kopf CO2 Ausstoß neutralisieren. Interessante Angebote hierfür können bei Projekten wie myclimate gefunden werden.
Wenn ihr also das nächste mal einen Kreuzfahrt buchen wollt und bei uns einen spannenden Deal gefunden habt, dann schaut immer mal wieder in unseren CO2 Rechner vorbei um ein Gefühl für den eigenen CO2 Fußabdruck zu bekommen.